Rot-Weiss Essen war in den vergangenen Wochen nahezu in allen Spielen auch statistisch überlegen - heißt, was die Torschüsse, Zweikämpfe und auch den Ballbesitz betraf. Diesmal war es anders. Ingolstadt war in allen Statistiken vorne.
RWE besiegte den FC Ingolstadt und hatte eine Menge Glück. Fortune, das sich die Essener mit den Auftritten in den letzten Wochen, aber auch insbesondere gegen den FCI, verdienten.
Jakob Golz erwischte einen Sahnetag und wenn er dann doch nicht zupacken konnte, dann rettete RWE an diesem Samstag (23. Februar 2025) gleich dreimal das Aluminium.
Dementsprechend bedient war natürlich die FCI-Trainerin Sabrina Wittmann gegenüber "Magenta Sport". Sie sagte: "Der Gegner hat zwei Tore mehr geschossen als wir. Das war der Unterschied. Aber im Chancenverhältnis war es mit Sicherheit so, dass wir ein Tor mehr verdient hätten als RWE. Das war unser bester Auftritt in 2025. Ich bin natürlich über das Ergebnis enttäuscht, aber das Spiel war von uns sehr gut. Wenn wir so spielen, dann werden wir die Punkte einsammeln und unser Ziel erreichen."
Wir sind ein Kellerteam, bis wir gerettet sind. Wir werden nicht alle verbliebenen 13 Spiele gewinnen. Das oberste Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Wenn wir so weitermachen, dann sieht das gut aus
Tobias Kraulich
Dass RWE ein wenig Glück hatte, interessierte am Ende keinen Essener. Auch nicht Tobias Kraulich, der sein 100. Drittligaspiel absolvierte.
"Jakob Golz hat ein unmenschliches Spiel gemacht und uns sehr oft gerettet", lobte der 25-Jährige im Gespräch mit "Magenta Sport". Kraulich sagte weiter: "Es war ein sehr schweres Spiel. Ingolstadt hatte unfassbar viele Torschüsse und wir mussten viel Gegenwehr entgegensetzen."
Der Aufstiegsaspirant aus Bayern war auch bei Einwürfen brandgefährlich. Kraulich: "Die Einwürfe von Ryan Malone sind wie beim Hammerwerfen, unglaublich! Da kamen viele Bälle in unseren Strafraum geflogen, dass musst du erst einmal so konsequent verteidigen. Was die Ingolstädter für Jungs da vorne drin haben, ist schon stark. Das ist eine unfassbare Körperlichkeit. Wir hatten dafür eine unfassbare Mentalität."
Auch wenn RWE nun vier von fünf Spielen gewonnen hat und auf der Euphoriewelle surft, versucht Kraulich etwas auf die Bremse zu treten. Nach den Abstiegen mit Rot-Weiß Erfurt, Würzburger Kickers (2) und SV Meppen will der Innenverteidiger seinen fünften Abstieg der Karriere unbedingt verhindern. Auch er weiß, dass die bisher gesammelten 30 Punkte für den Nicht-Abstieg nicht reichen werden.
Kraulich betont: "Wir sind ein Kellerteam, bis wir gerettet sind. Wir werden nicht alle verbliebenen 13 Spiele gewinnen. Das oberste Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. Wenn wir so weitermachen, dann sieht das gut aus."